„pflegen hilft – gemmas an“

Zu Beginn der Corona-Pandemie war das Klatschen an geöffneten Fenstern oder am Balkon das Symbol von Wertschätzung für die schwierige Arbeit der Mitarbeiter:innen in Krankenhäusern oder in Pflegeeinrichtungen. Nun, nach vielen Monaten im Ausnahmezustand, ist Corona kaum ein Thema mehr. Während, im Wissen die Pandemie weitgehend überstanden zu haben, das öffentliche Leben in seiner ganzen Vielfältigkeit zurückgekehrt IST, ist die Situation für Bedienstete in den Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen des Landes nicht einfacher geworden. Auch das einstige Klatschen ist vielfach verstummt.

vlnr: Edmund Hacker, Ulrike Prutsch, Günter Fink, Manfred Krasnitzer, Christina Wagner-Hornicek, Jürgen Lafer

Gerade im Pflegebereich ist der Druck gleichmäßig groß, der Mangel an geschulten Kräften - der ja bereits vor Pandemiebeginn evident war, besonders schmerzhaft. "Betten stehen in den Pflegeeinrichtungen teilweise leer, weil entsprechend qualifiziertes Personal fehlt", so Edmund Hacker, Leiter des AMS Südoststeiermark - mit dem Hinweis, dass alleine im Bezirk 80 Stellenangebote im Bereich der Pflege sofort verfügbar sind.

Dr. Günter Fink, Allgemeinmediziner

"Der Mangel an Mitarbeiter:innen im Pflegebereich ist zunehmend alarmierend", bestätigt auch Günter Fink, Arzt für Allgemeinmedizin in Feldbach und Mitglied im Rotary Club, der das Projekt "pflegen hilft - gemmas an" clubintern auf die Schiene gebracht und die projektspezifische Zusammenarbeit mit der Fachschule Schloss Stein begleitet.

Manfred Krasnitzer, Präsident

Für Rotary-Feldbach Präsident Manfred Krasnitzer ist das aktuelle Clubprojekt - in Kooperation mit der Fachschule Schloss Stein unter der Führung von Frau Dir. Dipl-Päd. Ing. Ulrike Prutsch und Frau Mag.a Christina Wagner-Hornicek vom Bildungszentrum für Pflege und Gesundheit Süd des Landes Steiermark sowie dem AMS Südoststeiermark eine interessante Möglichkeit, um einen regionalen Weg aus dem Fachkräftemangel in der Pflege zu finden, denn "viele Jugendliche legen heute Wert auf eine sinnvolle und sinnstiftende Tätigkeit", so Krasnitzer.

Für das pflegerische Ausbildungsangebot in der Fehringer Fachschule Schloss Stein wolle man von den Seiten des Rotary Clubs Feldbach einen guten Beitrag leisten, damit man Menschen für eine Ausbildung in der Pflege begeistert. Deshalb adressiert die Initiative vom Rotary Club Feldbach besonders junge Menschen in der Region Südoststeiermark, die sich für eine Ausbildung in der Pflege am Standort Schloss Stein interessieren.

Mit entsprechender Anerkennung und Wertschätzung wollen die Feldbacher Rotarier jungen Menschen den Einstieg in dieses wichtige Berufsfeld erleichtern. So wird ua die Ausbildung zur "Heimhilfe" am Standort Fehring durch den Ankauf von Fachbüchern finanziell unterstützt, überdies ist für die drei Jahrgangsbesten auch ein "Rotary Pflege Award" ausgelobt. Ergänzend dazu werde man auch für die Ausbildung zur Pflegeassistenz, die unmittelbar an die Ausbildung zur Heimhilfe anschließt, Impulse zur Anerkennung durch den Rotary Club Feldbach setzen.

Dass die Pflege ein unglaublich erfüllter Beruf sein kann, bestätigte Jürgen Lafer, Pflegeassistent bei der Adcura Pertlstein, der seinen beruflichen Weg in die Pflege durch die Ausbildung zum Sanitäter beim ÖBH und den ehrenamtlichen Dienst beim Roten Kreuz gefunden hat.

"Wer gerne mit Menschen arbeiten möchte und anderen Menschen helfen möchte, für den ist der Job nicht nur sehr erfüllend und krisensicher, sondern auch spannend, mit vielseitigen Tätigkeitsfeldern", so Lafer abschließend.